Geschichte

Am 7. Oktober 2012 öffnete das neue Landwirtschaftsmuseum des Mittleren Erzgebirges auf dem AmbrossGut seine Tore.

Ehemals Vorsitzender des Fördervereins AmbrossGut Schönbrunn e.V. und 'Vater' des Museums ist der Historiker Hans-Jürgen Donner. 2004 bekam er den Auftrag, das Deutsche Landwirtschaftsmuseum Markkleeberg aufzulösen. Doch die großen Museen Deutschlands konnten nicht alle Exponate aufnehmen und so reifte die Idee, zahlreiche Exponate des aufgelösten Museums in einem erzgebirgischen Landwirtschaftsmuseum zu präsentieren. Die entscheidende Frage dabei war: 'Wo'?

Nach langer Suche wurde Herr Donner von einem Bekannten auf das AmbrossGut in Wolkenstein OT Schönbrunn aufmerksam gemacht. Die erste Besichtigung zeigte: Hier und sonst nirgends! Aber wo anfangen? Das baufällige Gut war mit einer Unmenge an Arbeit verbunden. Über Interreg IIIa und durch die Ziel3 - Förderung der Europäischen Union wurde der Hof restauriert und ein umfangreiches Konzept zur Zukunft des AmbrossGutes erarbeitet.

Was in den einzelnen historischen Scheunen zu sehen ist, berichten Ihnen die nächsten Kapitel.

Die Scheune 1 ist die größte auf dem AmbrossGut und hat 3 Etagen.

Im Erdgeschoss befindet sich unsere funktionsfähige Historische Schmiede und mit den dazugehörigen Exponaten aus dem Schmiedegebiet, wie z. B.: unsere Schleifmaschine, Reifenbiegemaschine, verschiedene Bohrmaschinen, eine Presse und eine Drehmaschine.

Im ersten Geschoss zeigen wir die traditionell eingerichteten Werkstätten: die Schuhmacherei, die Sattlerei und die Stellmacherei. Außerdem werden hier die stationäre Dreschmaschine und Maschinen der Getreidewirtschaft „Von der Aussaat bis zur Ernte“ ausgestellt.

Darüber befindet sich das Schaumagazin (nur an Aktionstagen oder bei Führungen zugänglich) mit der historischen Dorfschule, Exponaten zum Buttern, zum historischen Wäsche waschen und historische Waagen mit ihren verschiedenen Gewichten.

Die bebilderten Ausstellungstafeln informieren über die Funktionsweise und die traditionelle Nutzung der Geräte.

In der Scheune 2 kann man alles zu den Themen Gras, Heu und Holz erfahren. Hier sind eine Sämaschine, ein Heuwender und Kleingeräte zu sehen.

Auch heute noch spielt der Wald eine große Rolle, aber früher war er für die ländliche Bevölkerung geradezu lebensnotwendig. Die Menschen mussten das Holz aus dem eigenen Wald gewinnen, um ihre Zäune, Latten oder Dachschindeln herstellen zu können.

Die bebildernden Ausstellungstafeln informieren den Besucher nicht nur über den Bauernwald und die Forstwirtschaft, sondern auch zur Holzgewinnung und Jagd.

In Scheune 3 dreht sich alles rund um die Kartoffel.

Darin werden die Maschinen und Geräte vom Kartoffeln-Legen bis zur Kartoffelernte ausgestellt. Dazu gehören selbstverständlich wieder die bebilderten Ausstellungstafeln. Sie informieren nicht nur über die Anbau und Ernte der Kartoffel, sondern auch zu ihrer Kulturgeschichte.

Die Kartoffel gehört nach wie vor zu unseren wichtigsten landwirtschaftlichen Produkten, deshalb wird sie auf der ganzen Welt angebaut. Ursprünglich stammt die Kartoffel aus dem Hochland der südamerikanischen Anden. Dort wurden schon in präkolumbianischer Zeit verschiedene Sorten der Kartoffel gezüchtet. In den achtziger Jahre des 18. Jahrhunderts begann ein umfangreicher Anbau der Kartoffel in Sachsen.

Im Sonderausstellungsbereich sind derzeit DDR-Propaganda-Plakate zum Thema Landwirtschaft ausgestellt.

Diese Scheune (Scheune 4) ist die kleinste auf dem AmbrossGut und enthält Exponate zu Anbau, Ernte und Verarbeitung von Tabak und Flachs.

Flachs ist eine robuste Kulturpflanze, deshalb wurde er früher auch in den raueren Mittelgebirgen, wie dem Erzgebirge, angepflanzt. In der Scheune werden Geräte zur Flachgewinnung ausgestellt, wie z. B.: der Flachsriffel, die Flachsbreche und der Hechelstuhl.

Was den Tabak betrifft, sind hier verschiedene Tabakpfeifen und Rauchutensilien zu bestaunen.

Unsere Ausstellungtafeln und Bilddokumentationen informieren im Erdgeschoss über die Geschichte des Tabakrauchens und der -verarbeitung und im Obergeschoss über den Flachsanbau, die Flachsernte und dessen Aufbereitung.

Förderverein AmbrossGut Schönbrunn e.V

Kirchstraße 34
09429 Wolkenstein / OT Schönbrunn

• 2005 gegründet
• 38 Mitglieder

Vereinsvorsitzender: Konrad Meyer
 
Vorstandsmitglieder:

• Christine Harzsch
• Frank Bilz
• Jasmin Richter
• Robert Bilz

Der Verein ist gemeinnützig mit dem Ziel, der Errichtung und Pflege des Landwirtschaftsmuseums des Mittleren Erzgebirges mit internationalem Begegnungszentrum. Er fördert die Entwicklung und die Interessen musealer Einrichtungen des Vereins und dient als Institution der Begegnung, Bildung und Forschung sowie der Erholung und der sinnvollen Freizeitgestaltung mit internationalem Charakter.
Der Verein unterstützt alle Bestrebungen, die dem Museumsgedanken sowie der Heimat-, Kultur- und Denkmalpflege dienen.
Seine Mitglieder pflegen eine gute Zusammenarbeit mit der EURO-Region, der sächsischen und tschechischen Museen, der kommunalen Behörden und der Bevölkerung der Region.